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Kieferorthopädie für Kinder & Teenager

Ein frühzeitiger Besuch beim Kieferorthopäden lässt mögliche Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer rechtzeitig erkennen.

Eine kieferorthopädische Frühbehandlung zielt auf die Behandlung von fortschreitenden Anomalien und Fehlfunktionen. Hier gehört das Atmen durch den Mund oder Störungen der Körperhaltung ebenso dazu wie die schädigende Angewohnheiten des Daumenlutschens oder Fehlstellungen der bereits durchgebrochenen Zähne.

Mit dem rechtzeitigen Behandlungsbeginn der Kieferorthopädie bei Kindern und Teenager kann das Wachstum des Ober- und Unterkiefers durch herausnehmbare Zahnspangen unterstützt und der Zahnwechsel positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus kann den bleibenden Zähnen der Weg bereitet werden, sich in die richtige Zahnstellung einzufinden.

Rund 60 % der Kinder und Jugendlichen leiden an Zahnfehlstellungen, die sich – kieferorthopädisch unbehandelt – längerfristig auf Lebensqualität und Gesundheit auswirken können. Nicht alle Zahnfehlstellungen lassen sich vom Laien auf den ersten Blick erkennen, weshalb kieferorthopädische Untersuchungen in folgendem Zeitabstand empfohlen werden:

  • Erste Untersuchung: mit 4 Jahren (Milchgebiss)
  • Zweite Untersuchung: mit 8 Jahren (frühes Wechselgebiss)
  • Dritte Untersuchung: mit 12 Jahren (spätes Wechselgebiss)

Nach genauer Befundaufnahme, Diagnose und Bestimmung des kieferorthopädischen Behandlungszieles können die Behandlungsmethode und die dazu nötigen Zahnspangen und Apparaturen durch den Kieferorthopäden festgelegt werden.

Grundsätzlich unterscheidet man abnehmbare und festsitzende Zahnspange.

Behandlung mit abnehmbaren Zahnspangen

Abnehmbare Zahnspangen werden anhand von genauen Kiefermodellen und speziellen Wachsregistraten (Konstruktionsbiss) nach einer detaillierten Konstruktionsanweisung durch den Kieferorthopäden im zahntechnischen Labor hergestellt. Sie bestehen aus einem Kunststoffkörper, in welchen verschiedene Drahtteile bzw. Schrauben mit aktiver Wirkung (Druck auf Zahn oder Kiefer) oder passiver Wirkung (Abhalten von Zunge, Lippe, Wange) eingebaut werden.

Abnehmbare Zahnspangen werden eingesetzt bei der Behandlung von einfachen Fehlstellungen im Milch- und Wechselgebiss.

Die Korrektur der Zahnstellung, vor allem aber die Steuerung des Kieferwachstums und dadurch die Korrektur der Stellung von Ober- und Unterkiefer zueinander wird durch eine geschickt gesteuerte Ausnutzung und Umlenkung von Kau- und Muskelkräften während des Zahnwechsels bzw. in der Hauptwachstumsphase erreicht.

Haupteinsatzgebiet von abnehmbaren Zahnspangen

Falsches Verzahnungsmuster im Seitenzahngebiet (Rücklage des Unterkiefers durch mangelndes Wachstum; Vorlage des Ober- oder Unterkiefers durch überschießendes Wachstum)

Tiefer Biss durch zu niedriges Untergesicht (Bisshebung durch gesteuertes vermehrtes „Herauswachsen“ der Seitenzähne)

Offener Biss durch zu hohes Untergesicht (Bissvertiefung durch Behinderung des weiteren Höhenwachstums des Kieferknochens)

Unterstützung bei der Abgewöhnung von Lippen- oder Zungenfehlfunktionen (Einlagerung der Unterlippe hinter vorgekippten oberen Frontzähnen; Lippenbeissen; falsche Zungenlage, falsches Schluckmuster).

Vorteile von abnehmbaren Zahnspangen

  • Mundhygiene ist nicht erschwert, gründliche Reinigung der Zahnspange außerhalb des Mundes ist möglich
  • frühzeitige Behandlung im Wechselgebiss, vor allem bei großen Diskrepanzen zwischen Ober- und Unterkiefer (Gefahr von Frontzahnbeschädigungen bei stark vorgekippten Frontzähnen bzw. großen Frontzahnstufen)
  • gute Beeinflussung des Profils bzw. der allgemeinen Gesichtsharmonie durch gezielte Wachstumssteuerung und Beeinflussung der Muskulatur
  • Zahnwechsel wird nicht gestört, gezieltes Einschleifen der Apparatur zur Steuerung des Zahnwechsels ist möglich
  • durch langsame „Funktionsumstellung“ erniedrigte Rezidivgefahr

Nachteile von abnehmbaren Zahnspangen

  • Stellungsänderungen von Einzelzähnen sind kaum möglich
  • teilweise nachteilige Nebenwirkungen auf Frontzahnstellung
  • Sprechen ist teilweise stark behindert
  • Behandlungsdauer ist länger als bei festsitzenden Apparaturen
  • Erfolg ist von der Mitarbeit des Patienten abhängig (Aktivatoren müssen 14 bis 16 Stunden täglich getragen werden, teilweise sogar ständig, um eine optimale Wirkung zu erzielen!)
  • Erfolg stellt sich bei großen Wachstumsdefiziten nicht immer ein
  • bei männlichen Jugendlichen in der Hauptwachstumsphase von Ober- und Unterkiefer (13. bis 14. Lebensjahr!) mangels Mitarbeit kaum einsetzbar
  • Beschädigung oder Verlust der Apparatur durch unsachgemäße Handhabung
  • bei entsprechender Veranlagung kann es zu Wurzelverkürzungen kommen

Behandlung mittels festsitzender Kieferorthopädie

Im Gegensatz zu den herausnehmbaren Apparaturen ist die Multibracket-Zahnspange fest mit den Zähnen verbunden und nur durch den Kieferorthopäden wieder entfernbar.

Die festsitzende Kieferorthopädie besteht aus Brackets (auf Backen- und Frontzähnen), die direkt mittels spezieller Kleber auf die Zähne aufgeklebt werden. Die in den Bändern und Brackets eingesetzten hochelastischen dünnen Drahtbögen bewirken über genau dosierte „orthodontische“ Kräfte die Korrektur der Zahnfehlstellung; zusätzlich werden Hilfsteile (z. B. Gummizüge, Federn, vom Patienten einzusetzende Zahnspange) je nach Erfordernis eingesetzt.

Da Fehlstellungen meist durch eine Kombination von Zahnfehlstellungen (z. B. Platzmangel, starke Zahndrehungen, Verlagerung von Einzelzähnen) und Kieferfehlstellung (z. B. Frontzahnstufe durch Rücklage des Unterkiefers) bedingt sind, ergibt sich häufig auch eine kombiniert herausnehmbare/festsitzende Kieferorthopädie.

Die Behandlung mit festsitzenden Zahnspangen erfordert hohes technisches Können des Kieferorthopäden, fundierte Kenntnis der biomechanischen Grundlagen der Zahnbewegung und ständige intensive Fortbildung auf dem Gebiet der Kieferorthopädie, um bezüglich der Behandlungstechniken und –Möglichkeiten sowie materialtechnisch auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben.

Haupteinsatzgebiet von festsitzenden Zahnspangen im allgemeinen

  • körperliche Bewegung von Zähnen (d. h. Verschiebung des Zahnes mit der Wurzel im Kieferknochen)
  • Bewegung von Zähnen in allen drei Richtungen des Raumes
  • Beseitigung von Zahndrehungen, -kippungen
  • Einordnen von verlagerten Zähnen
  • komplizierte Einzelzahnbewegungen im Wechsel- und bleibenden Gebiss
  • Lückenschluss nach Zahnentfernungen
  • Lückenschluss bei erblich bedingter Zahnunterzahl (z. B. Nichtvorhandensein von seitlichen Schneidezähnen im Oberkiefer)
  • Zurückbewegen von zu weit aus dem Kiefer herausgewachsenen Frontzähnen (z. B. tiefer Biss durch Einbiss der unteren Schneidezähnen in die Gaumenschleimhaut)
  • Beseitigen von Zahnwanderungen aufgrund von parodontalen Erkrankungen bei Erwachsenen
  • Wurzeltorque – eine spezielle Kippung der Zahnwurzel ohne Veränderung der Stellung der Zahnkrone (vor allem bei Deckbissen auch im Wechselgebiss erforderlich)
  • Korrektur der Seitenverzahnung durch zusätzlich eingebaute Federn zwischen Ober- und Unterkiefer (z. B. Jasper Jumper, Eureka-Spring etc.)

Vorteile der festsitzenden Kieferorthopädie

  • Es gibt praktisch keine Zahnfehlstellung, die nicht mittels festsitzender Zahnspange zu beheben wäre (d. h. keine Beschränkung bezüglich ihrer Anwendung)
  • Sprechen ist nicht behindert (Ausnahme: innenliegende festsitzende Apparaturen)
  • Mitarbeit des Patienten nur bedingt notwendig bzw. durch entsprechende Konstruktion der Apparatur vollkommen auszuschließen
  • Feineinstellung der Verzahnung durch exaktes Positionieren der Zähne an idealer Position
  • Verkürzung der Behandlungszeit

Nachteile der festsitzenden Kieferorthopädie

  • erschwerte Mundhygiene – erfordert hohe Disziplin des Patienten. Aber: Festsitzende Zahnspangen gefährden den Zahnschmelz nicht, solange die Zahnpflege korrekt durchgeführt wird!
  • teilweise Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme (Vermeidung von klebrigen Speisen; Vorsicht bei harten Nahrungsmitteln wie Popcorn, Nüsse, Brotkruste etc.)
  • Irritation der Mundschleimhaut zu Beginn der Behandlung
  • bei schlechter Mundhygiene nicht anwendbar
  • bei entsprechender Veranlagung kann es zu Wurzelverkürzungen kommen
  • Ästhetische Beeinträchtigung (kann durch Verwendung von zahnfarbenen Brackets aus Kunststoff oder Keramik wesentlich verbessert werden; bei der Anwendung der Lingualtechnik, einer speziellen Technik mit an der Innenseite der Zähne befestigten Brackets, gibt es keinerlei ästhetische Beeinträchtigung)

Weder der Patient kann sich die Art der Zahnspange selbst auswählen, noch kann die Anwendung der verschiedenartigen Zahnspangen standardisiert festgelegt werden – die individuelle Aufgabenstellung allein ergibt in Kombination mit der Erfahrung und dem Wissen des Kieferorthopäden die nötigen therapeutischen Schritte.

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